Herr, beuge mich
Herr, beuge mich, wie du das Korn, das goldne, beugst im Morgenhauch!
Vor deines heilgen Geistes Wehn, da beuge mich in Demut auch.
Und wenn das trotzge Herz sich wehrt, dem Geist zu folgen, wenn er wirkt,
so komm im Feuer, Kraft des Herrn, verbrenne, was sich dir verbirgt!
Wie sich die Welle vor dem Sturm tief beuget, beuge mich vor dir,
und wie am Unfer sie zerschellt, gib im Zerbrechen Segen mir!
Herr, beuge mich! Wie du den Lauf der Ströme hältst in deiner Hand,
so leite Ströme deiner Kraft dahin, wo jetzt noch dürres Land!
Wie sich die Rebe beugt und fügt, wie es der Gärtner haben will:
Gib, dass ich nichts mehr suche selbst, nein, dir mich beige froh und still!
Herr, beuge mich! Mach aus dem Ton, der doch zu nichts sonst für dich wert,
ein dir gebräuchliches Gefäß, das dich gebeut, zerbrochen ehrt!
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